Flüchtlinge
Der aktuelle und absehbar anhaltende Flüchtlingsstrom stellt auch Oberursel vor die große Herausforderung, Menschen aus Kriegs- und Krisenregionen ein sicheres und menschenwürdiges Zuhause zu geben.Dies kann nurmit großem Engagement und beständigem Einsatz gelingen. Doch Oberursel allein kann die Flüchtlingsproblematik nicht lösen. Dies ist vielmehr eine gesamtstaatliche Aufgabe, deren Hauptverantwortung bei der Bundesregierung liegt.
Schutzsuchende Kriegs- und Bürgerkriegsflüchtlinge müssen zumindest für die Zeit der Bedrohung von Leib und Leben im Herkunftsland in Deutschland bleiben dürfen. Es bedarf eines neuen, den gesellschaftlichen Gegebenheiten angepassten Einwanderungsrechts mit klaren Regeln für einen gesteuerten Zuzug von Fachkräften. Das Grundrecht auf Asyl ist davon unabhängig. Jedoch gibt es auch hier dringenden Anpassungsbedarf. Die Asylverfahren müssen beschleunigt und nicht Asylberechtigte müssen zügig ausgewiesen werden.
Alle Schutzsuchenden brauchen unsere Unterstützung. Für diese Menschen in Not muss sowohl eine menschenwürdige Unterkunft und Versorgung als auch eine Betreuung und Hilfe im Alltag sowie Teilhabe am gesellschaftlichen Leben gewährleistet sein. Die Gefahr der Entstehung von Parallelgesellschaften wächst mit jedem Tag fehlender Integration. Es bedarf daher ausreichender Betreuungsplätze mit zusätzlichen Integrationsfachkräften. Kooperationen zwischen Kindertagesstätten, Schulen und Vereinen sind zusätzliche Möglichkeiten zur Integration. Hürden für die erwachsenen Schutzsuchenden zur Aufnahme von Erwerbstätigkeiten müssen zügig abgebaut werden. Ebenso müssen auch in Oberursel zusätzliche und geeignete Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten geschaffen werden. Grundlage sämtlicher Integrationsbemühungen sind gute deutsche Sprachkenntnisse, die über eine gezielte frühzeitige Sprachförderung vermittelt werden müssen. Nur mit einer bedarfsgerechten finanziellen und personellen Ausstattung kann dies auch über ehrenamtliche Hilfen gewährleistet werden. Integration ist keine Selbstverständlichkeit und auch kein automatisches Resultat eines vermeintlich gerechteren Verteilungsschlüssels. Sie ist vielmehr ein Ergebnis kommunaler Haltung und den daraus abgeleiteten Anstrengungen. Für die FREIEN DEMOKRATEN kann die Richtung der Anpassung nur die des Wertesystems unseres Grundgesetzessein.
Oberursel und seine Bürger haben gezeigt, dass in der Not jeder helfen kann und viele Menschen helfen wollen. Doch darf diese Hilfsbereitschaft nicht über Gebühr strapaziert werden. Turnhallen als Notunterkünfte zu nutzen, muss eine Ausnahme bleiben. Privateigentum für die Unterbringung von Flüchtlingen zu beschlagnahmen, ist ein Angriff auf unsere gesellschaftlichen Normen und wird von den FREIEN DEMOKRATEN Oberursels abgelehnt.
Durch frühzeitige Kommunikation und Transparenz gilt es, möglichen Verunsicherungen der Oberurseler Bürger entgegenzuwirken.
Die vielen Hilfsangebote aus der Bevölkerung müssen in einem Netzwerk gebündelt, strukturiert und sinnvoll eingesetzt werden.
Integration gelingt insbesondere dann, wenn die Ängste aller betroffenen Oberurseler ernst genommen und Konflikte nicht ignoriert werden.
Wir FREIEN DEMOKRATEN
- stehen klar zu der humanitären und gesellschaftlichen Aufgabe, den in Deutschland und Oberursel Schutz suchenden Kriegs- und Bürgerkriegsflüchtlingen menschenwürdige Unterkunft, Versorgung und Betreuung zu geben,
- fordern Integrationswillen und fördern Integrationsbemühungen wie zum Beispiel den frühzeitigen deutschen Spracherwerb und den Besunch einer Kindertagesstätte mit Integrationsfachkräften,
- Lehnen jeden Eingriff in unsere gesellschaftlichen Normen wie zum Beispiel die Beschlagnahme von Privateigentum zur Unterbringung von Schutzsuchenden ab,
- fordern Transparenz und frühzeitige Kommunikation zwischen der Verwaltung und den Bürgern Oberursels.