Rathaussanierung blockiert Innenstadtentwicklung
Stadtentwicklung mit Weitblick – FDP fordert Umdenken bei Innenstadtentwicklung
Das Gutachten zur Rathaussanierung liegt auf dem Tisch. Somit kann entschieden werden. Eigentlich einfach. Doch vielleicht zu einfach.
In der kommenden Stadtverordnetenversammlung soll ein Grundsatzbeschluss zur Sanierung des Rathauses herbeigeführt werden. Eine Sanierung, die nicht nur die bedarfsgerechte und zukunftsweisende Entwicklung des gesamten Rathausareals in bester Innenstadtlage dauerhaft blockiert, sondern auch einen hohen, noch nicht abschätzbaren Millionenbetrag verschlingt. Mit diesem Beschluss werden somit die Weichen für eine fehlgeleitete Entwicklung der Innenstadt auf Jahrzehnte hinaus gestellt.
Die von Bürgermeister Brum widerstrebend bestätigten Zahlen von 13,8 Mio. € Kosten für eine Sanierung können sich nach seiner Aussage nach oben wie nach unten verändern. In unserer Stadt haben sich prognostizierte Kosten für Investitionen in der Regel nach oben entwickelt. Für die Tendenz nach oben auch bei diesem Projekt spricht unter anderem eindeutig die noch nicht geklärte Frage einer möglichen Asbestbelastung des Rathauses. Weitere Erfahrung ist, dass Sanierung unterm Strich teurer ist als ein Neubau. „Planungs- und Gutachterkosten stellen ebenfalls eine heute noch nicht bekannte Belastung dar. Uns ist das Kosten- Risiko einfach zu groß“ so die Fraktionsvorsitzende Eva-Maria Kuntsche.
Die von der FDP im Rahmen des Dialogs „Stadtentwicklung“ im Sommer letzten Jahres durchgeführte Veranstaltung machte im Ergebnis klar, dass Oberursel dringend neue Impulse braucht. Sonst verlieren wir den Anschluss und gehen im digitalen Zeitalter unter. Der damalige Referent Rainer Schmidt-Ilguth von der BBE Handelsberatung betonte, dass der Branchenmix in der Innenstadt deutlich breiter werden und neben den vielen inhabergeführten Fachgeschäften und der vielfältigen Gastronomie die Präsenz bekannter Marken deutlich erhöht werden muss. Dies geht jedoch nur, wenn eine ausreichend große, zusammenhängende Verkaufsflächenzahl zu Verfügung steht. Das Rathausareal bietet sich als letztes verbliebenes entwicklungsfähiges Grundstück in der Innenstadt hierfür geradezu an.
Aus den vorgenannten Gründen spricht sich die FDP ausdrücklich gegen die Sanierung des Rathauses aus.
„Die Verlagerung auf ein anderes zentral gelegenes und optimal erreichbares städtisches Grundstück ist aus Sicht der Freien Demokraten möglich und umsetzbar.“ , so Katja Adler abschließend.