Neubau statt Sanierung

Rathausfläche komplett in Innenstadtentwicklung einbeziehen

Anfang des Jahres erst wurde in der  Stadtverordnetenversammlung  mehrheitlich ein Grundsatzbeschluss herbeigeführt, der die Planungen Richtung Sanierung des Rathauses weiter vorantreiben sollte.

Nun darf der Presse (Oberurseler Woche vom 03.12.2015) entnommen werden, dass bereits feststeht, dass das Rathaus an seinem Platz bleibt und bis 2021 saniert wird. „Ich bin erstaunt. Dies ist eine Missachtung der Stadtverordnetenversammlung, die hierzu noch keinen abschließenden Beschluss gefasst hat“ so Katja Adler, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der FDP.

Die FDP lehnt eine solche Entscheidung klar weiterhin ab, beruht sie doch zum einen auf einem Gutachten, welches weder mögliche Schadstoffbelastungen in die Kostenkalkulation einschließt. Zum anderen werden keine Interimslösungen für die Zeit der Sanierung eingepreist. Es wird den Mitarbeitern, zumindest auf dem Gutachter-Papier somit zugemutet, während der gesamten Sanierungsphase an ihren Arbeitsplätzen zu verbleiben. „Das Gutachten strotzt nur so von Lücken und wirft mit den lose kalkulierten 14 Mio. € Sanierungskosten mehr Fragen auf, als es beantwortet“, so Katja Adler weiter.

Tatsächlich lautet der Beschlusstext aus dem Februar diese Jahres wie folgt: „…Entsprechend der Empfehlung der Untersuchung, das Rathaus umfassend zu sanieren (und das Gebäude nicht für einen Neubau niederzulegen), wird der Magistrat beauftragt, die Planungen für eine Sanierung des Rathauses zu konkretisieren und ein Konzept zur Sanierung in mehreren Schritten einschließlich einer Kostenberechnung vorzulegen.“ Als Grundlage dafür wurde zudem mehrheitlich beschlossen „Ein zukunftsweisendes Raumkonzept mit Flächenbedarfsplan für die Verwaltung für das Rathaus zu entwickeln, das den Gremien im Vorfeld der Rathaussanierung vorgelegt werden soll.“ Es liegt weder eine konkrete Planung bzw. ein Konzept zur Sanierung des Rathauses vor, noch wurde ein zukunftsweisendes Raumkonzept mit Flächenbedarfsplan für die Verwaltung entwickelt.

„Wir können eine Kostenplanung zum Neubau eines Rathauses vorlegen, die sich mit ca. 15 Mio. € deutlich im Rahmen der kalkulierten Sanierungskosten befindet,“ so Thomas Fiehler, stellvertretender Ortsvorsitzender und Geschäftsführer der FDP-Fraktion. „Mit einem Neubau an anderer Stelle, wie z. B. am Bahnhof hätten wir die Chance, eine Verwaltung nach neuestem
technischem Standard, flächenbewusst und bedarfsgerecht zu bauen.“ so Fiehler weiter.

Die Liberalen kämpfen seit Jahresbeginn für die Idee, die derzeitige Rathausfläche vollumfänglich in die Innenstadtentwicklung einzubeziehen. „Wir brauchen neue Impulse und Visionen für unsere Stadt und definitiv nicht das Beharren auf dem Status quo und die Freude eines einzelnen Bürgers über die schöne Aussicht aus dem 6. Stock!“ so Katja Adler abschließend.

 

(c) Foto: “Rathaus-2011-oberursel-179” by Dontworry – Own work. Licensed under CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons – https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Rathaus-2011-oberursel-179.jpg#/media/File:Rathaus-2011-oberursel-179.jpg